Die Herren auf Kimbara 03 - Die englische Rose by Margaret Way

Die Herren auf Kimbara 03 - Die englische Rose by Margaret Way

Autor:Margaret Way [Way, Margaret]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: MIRA Taschenbuch
veröffentlicht: 2013-04-17T22:00:00+00:00


5. KAPITEL

I n der Woche, als die Filmcrew auf Opal Plains eintraf, musste Grant wegen einer Besprechung mit Drew Forsythe, die sie bereits vor einiger Zeit anberaumt hatten, nach Brisbane fliegen. Die Besprechung lief so gut, dass sie sich über drei Tage erstreckte. Er verstand sich auf Anhieb mit Drew, denn dieser entstammte ebenfalls einer Dynastie, war genauso energiegeladen und ehrgeizig wie er und hatte dieselben Visionen. Tagsüber arbeiteten sie also Verträge aus, und er setzte sich mit seinen Finanzberatern in Verbindung, und abends sorgten Drew und seine schöne Frau Eve dafür, dass er sich amüsierte.

An einem Abend gaben sie eine Dinnerparty, am nächsten luden sie ihn zu einer Gala mit Luciano Pavarotti ein. Sie brachten sogar eine Begleiterin für ihn mit, eine sehr attraktive junge Frau namens Annabel mit dunkelbraunem Haar und großen braunen Augen. Er musste jedoch ständig an Francesca denken, so stark waren seine Gefühle für sie. Bevor er abgereist war, hatte man sie für die Rolle der Lucinda verpflichtet. Ngaire Bell und Glenn Richards hatten mit Fee gesprochen, nachdem sie mit Francesca geprobt hatten.

“In dieser Familie gibt es viele Talente”, bemerkte Ngaire und lächelte strahlend. “Mit ihrem Aussehen und der Stimme wäre Francesca nie arbeitslos. Sie findet sich hervorragend in die Rolle hinein, obwohl sie überhaupt keine Schauspielerfahrung hat.”

“Sie wird das Publikum zu Tränen rühren”, sagte Glenn Richards, der völlig verzaubert wirkte.

Für ihn, Grant, war es eine Ironie des Schicksals, dass Francesca eine Rolle spielte, die an ihre Situation erinnerte. Die Figur in dem Buch, Lucinda, eine wohlerzogene englische junge Frau, wanderte mit ihrem attraktiven, vitalen, abenteuerlustigen Mann nach Australien aus, weil sie ihn so sehr liebte, dass sie bereit war, alles für ihn aufzugeben. Doch schließlich war sie ihrem neuen Leben in einem fremden, unwirtlichen Land, in dem sie keine andere Bezugsperson als ihren Mann hatte, nicht mehr gewachsen. Dieser fühlte sich in Australien sehr wohl, und sie war sich schmerzlich der Tatsache bewusst, dass er von ihr enttäuscht war, weil sie seine Erwartungen nicht erfüllen konnte, zumal sie kein Kind bekommen hatte. Sie verfiel in Depressionen und kam auf tragische Weise ums Leben.

“Kommen Sie nicht ohne Taschentücher”, warnte Ngaire, die selbst zu Tränen gerührt war. Sie war zutiefst beeindruckt von Francescas Fähigkeit, Mitgefühl zu erregen, ohne Lucinda als verweichlicht darzustellen. Ihre Interpretation der Rolle übertraf sogar die von Paige Macauly, die außerordentlich begabt war.

Selbst Fee war tief beeindruckt, zugleich aber auch gekränkt gewesen. Francesca hatte sie nicht gebeten, ihren Text mit ihr durchzugehen, oder sie um Rat gefragt.

“Das hast du dir selbst zuzuschreiben, Fifi”, hatte David gesagt. “Francesca möchte ihren Teil dazu beitragen. Also lass sie.”

Grant beschloss, die Gelegenheit zu ergreifen und mit einem Architekten über sein geplantes Haus zu sprechen, solange er in Brisbane war. Drew empfahl ihm einen hervorragenden Mann, und seine Sekretärin vereinbarte einen Termin bei ihm. Opal Plains und Kimbara wurden in zahlreichen Ausgaben von Historische Heimstätten in Australien erwähnt, und als Grant im Büro des Architekten eintraf, lag der schönste Bildband aufgeschlagen auf dessen Schreibtisch. Sie unterhielten sich eine



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